Michael Graessner

Michael Graessner studierte Bühnenbild und Bühnenkostüm an der UdK Berlin bei Achim Freyer. Als Bühnen- und Kostümbildner arbeitet er seit den neunziger Jahren mit zahlreichen Regisseurinnen und Regisseuren an Häusern wie der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Frankfurt und dem Maxim Gorki Theater in Berlin, am Deutschen Theater Berlin, dem deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Neumarkt in Zürich und Theater Basel und in vielen anderen Theatern und Opernhäusern.
Eingeladen zum Theatertreffen oder zur internationalen Architektur Biennale in Venedig sind seine Arbeiten entlang der Spielpläne und Festivals zu sehen.
In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen arbeitet er oft an der Schnittstelle zwischen Theater und sozialer Intervention. Seine Arbeiten im Raum sind immer Spielanordnungen und Erfindungen mit hoher Handlungsaufforderung. So stehen Arbeiten in Museen, Kirchenräumen und Theatern dicht nebeneinander. Während des Stipendiums der Villa Kamogawa, Kyoto, lernt er den deutschen Lyriker Dieter M. Gräf kennen. Seitdem verbindet beide eine enge Zusammenarbeit in Veröffentlichungen und Ausstellungen gemeinsamer Arbeiten. Als Performer verbindet sich Michael Graessner in den vergangenen Jahren mit dem FARN Kollektiv um die Schauspielerin Sandra Hüller und mit dem Performance Kollektiv Matthaei &Konsorten. Hier entstanden Filmarbeiten sowie Setzungen im öffentlichen Raum und auf der Bühne. Seit dem Stadtprojekt „Bunnyhill“ (Preis der Bundeskulturstiftung) an den Münchner Kammerspielen 2004 verbindet Graessner eine enge Zusammenarbeit mit Peter Kastenmüller, Björn Bicker und Malte Jelden.


Der Übergang von West-Berlin zur Transitstrecke durch die DDR ist tief verbunden mit meiner ersten Erinnerung an Angst. Im Pkw sitzend auf der Rückbank zwischen meinen Geschwistern verstummten meine Eltern vollständig. Draußen vor den Scheiben unseres Fahrzeugs passierten Grenzschutzsoldaten der einstigen DDR. In meiner Erinnerung regnete es stets und die Soldaten trugen lange weite Regenmäntel, unter denen die im Anschlag gehaltenen Maschinenpistolen den Soldaten eine unnatürliche breite Silhouette verliehen. Diese Erfahrung hat meine ersten Trickfilmfantasien deutlich inspiriert. Zudem die James-Bond-Filme, die auf mich einen größeren Eindruck machten als die Alltäglichkeit der Teilung Berlins.

In vielen meiner frühen Arbeiten herrschten Verängstigung oder Wut.

Der vorliegende Animationsfilm ist von mir 1986 im Kinderzimmer unserer 64 Quadratmeter großen Wohnung gedreht worden.

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