GLANZ+KRAWALL
LULU: Revanche im Zirkuszelt | Musiktheater

BERLIN
RESIDENZAUFENTHALT 24.06. BIS 06.07.24

Foto: Peter van Heesen

Aua! Theorien von Männern über „das Wesen der Frau“ prägen seit Jahrhunderten die westliche Kunst-und Geistesgeschichte und tragen verlässlich dazu bei, Patriarchat und binäre Geschlechterordnung als Machtsysteme zu erhalten. Die Musiktheater-Combo glanz&krawall startet deshalb im Circus CABUWAZI auf dem Tempelhofer Feld eine bitterböse Revanche. Die Protagonistin aus Albern Bergs Opernfragment und Frank Wedekinds Dramen „Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“ Lulu – im Eröffnungsmonolog vom Tierbändiger als gefährliche Schlange präsentiert – besetzt jetzt die Manege und präsentiert ihre groteske, antipatriarchale Zirkusshow. Hier trifft Zwölftonmusik auf Electro-Punk, Popcorn auf Hochkultur, Oper auf Circus: LULU: Revanche im Zirkuszelt revidiert die eingeschriebenen Männerphantasien der Vorlagen, kehrt das Unterste zuoberst und legt den gesellschaftskritischen Aspekt von Wedekinds Lulu-Dramen wieder frei – das rigide und gewaltsame Gebaren der Typen und Schmollis. Das Interventionskommando bilden die Schauspielerin Lisa Heinrici, die Sopranistin Marieke Wikesjo und die Musikerin und Performerin Nolundi Tschudi. Um Synthesizer, E-Gitarre, Akkordeon und singende Säge gruppiert sich das Frauen-Trio und kreiert eine Synthese aus Oper, Sprechtheater und Electro Punk. Motive und Fetzen von Berg und Wedekind, Stummfilmpapst Pabst bis hin zum Lulu-Album der US-Barden Lou Reed und Metallic verwursten die Lulu-Komplizinnen hemmungslos! Gegen das schöne Sterben, die immergleichen femme fatale-Zuschreibungen und die Beschränktheit einer männlich dominierten (Kunst-)Welt.

Ouch! Men’s theories about “the nature of women” have shaped Western art and intellectual history for centuries and reliably contribute to maintaining patriarchy and the binary gender order as systems of power. The musical theater combo glanz&krawall is therefore launching a bitter revenge at Circus CABUWAZI on Tempelhofer Feld. The protagonist from Albern Berg’s opera fragment and Frank Wedekind’s dramas “Erdgeist” and “Pandora’s Box” Lulu – presented as a dangerous snake by the animal tamer in the opening monologue – now occupies the ring and presents her grotesque, anti-patriarchal circus show. Here, twelve-tone music meets electro-punk, popcorn meets high culture, opera meets circus: LULU: Revanche im Zirkuszelt revises the male fantasies inscribed in the originals, turns the bottom up and exposes the socio-critical aspect of Wedekind’s Lulu dramas – the rigid and violent behavior of the types and pouts. The intervention squad consists of the actress Lisa Heinrici, the soprano Marieke Wikesjo and the musician and performer Nolundi Tschudi. Grouped around synthesizer, electric guitar, accordion and singing saw, the female trio creates a synthesis of opera, spoken theater and electro punk. The Lulu accomplices unrestrainedly sausage up motifs and scraps from Berg and Wedekind, silent movie pope Pabst to the Lulu album by US bards Lou Reed and Metallic! Against the beautiful dying, the same old femme fatale attributions and the narrowness of a male-dominated (art) world.

MIT Lisa Heinrici, Marieke Wikesjo, Nolundi Tschudi
REGIE Marielle Sterra
DRAMATURGIE Dennis Depta
BÜHNENBILD Helene Scheithe
KOSTÜMBILD Sophie Schliemann
REGIE-ASSISTENZ Madeleine Behrendt
KORREPETITION Sarah Taylor Ellis
LICHTGESTALTUNG & TECHNISCHE LEITUNG Josef Maaß
SOUND Benjamin Graf
PRODUKTION Anka Belz / ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
PRESSEARBEIT Barbara Gstaltmayr
GRAFIK BASICS09
FOTOS Peter van Heesen

LULU: Revanche im Zirkuzelt ist eine Produktion von glanz&krawall, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Teil des Residenzprogrammes schloss bröllin e.V., unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und den Landkreis Vorpommern-Greifswald und Teil des Monats der zeitgenössischen Musik Berlin der initiative neue musik e.V. / field notes berlin.

Die Präsentation der Arbeitsergebnisse des Residenzaufenthaltes (work in progress) findet am Freitag, den 05.07.24 um 19:00 in der Florian Vogelfrei-Halle statt / Eintritt frei

Premiere: Dienstag, 03.09.2024 @ CABUWAZI Tempelhof, 20 Uhr

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